Rettet unser altes Pflaster!

Veröffentlicht am 26.05.2021 in Ortsverein
 

Bad Wimpfen.  Die Würfel sind gefallen – Bad Wimpfen bekommt einen "schnellen" Radweg durch die Altstadt. Darüber berichteten wir ausführlich  auf dieser Seite am 26. März 2021. Der Wunsch nach besserer Mobilität hat allerdings einen hohen Preis: Bis zu 30 Prozent des alten Wimpfener Pflasters könnten durch die anstehenden Baumaßnahmen verlorengehen. Dagegen wehrt sich die SPD Bad Wimpfen.

Bad Wimpfen. Am 23. März beschloss der Wimpfener Gemeinderat, dass ein Schnellradweg vom Bahnhof durch die Altstadt gebaut werden soll. Das löste natürlich heftige Diskussionen aus, letztendlich aber konnten sich die Befürworter dieses – für viele nicht zwingend notwendigen – Projekts durchsetzen. Insbesondere der mögliche Verlust großer Teile des historischen Straßenpflasters sorgte für Diskussionen. Schon damals forderte die SPD-Fraktionsvorsitzende, Cornelia Bär-Stoll: „Wir wollen, dass mit dem historischen Pflaster sorgsam und bedacht umgegangen wird. Wir wollen, dass geprüft wird, ob es technisch möglich ist, dass die Rinnen, die bei der Wiederherstellung der Pflasterbelege eingebaut werden müssen, mit dem Wimpfener Pflaster ausgebildet werden – bei allen drei Bauabschnitten.
Darüber hinaus wollen wir, dass dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit detailgenaue Darstellungen – zum Beispiel 3-D-Animationen – präsentiert werden, die genau aufzeigen, wie sich der Radweg optisch in die Altstadt einfügt und wie unser historisches Pflaster verlegt wird. Eine zweite Neutorstraße können wir uns nicht leisten. Deshalb fordern wir, dass die Stadt und das beauftragte Büro nach einer Fachfirma suchen, die sich auf altes Pflaster spezialisiert hat, es entsprechend beurteilen und entnehmen kann. So kann der prognostizierte Schwund von 30 Prozent sicherlich erheblich verringert werden.
Auch die Neuverlegung sollte dann von diesem Fachunternehmen übernommen – zumindest aber kontrolliert – werden. Das mag sicherlich teurer werden. Doch für einen Erhalt unserer historischen Werte wäre das unbezahlbar.“
Das ist nun angegangen – mit einem Antrag, der  bei Bürgermeister Claus Brechter Ende April einging. Er wird  nun auf der Gemeinderatssitzung am 22. Juni behandelt.
Lesen Sie hier, was die SPD-Fraktion fordert:

Sehr geehrter Herr Brechter,
die SPD-Gemeinderatsfraktion stellt folgenden Antrag:
1. Die Verwaltung möge prüfen: Ist es technisch möglich die Rinnen, welche bei der Wiederherstellung der Pflasterbeläge eingebaut werden müssen, mit dem Wimpfener Pflaster auszubilden. Dabei sollen die Maßnahmen aller 3 Bauabschnitte berücksichtigt werden.
2. Die Verwaltung beauftragt das Planungsbüro Wick und Partner mit der Erstellung von Entwürfen, die realistisch darstellen, wie die zukünftige Bepflasterung aussieht.
Begründung zu Punkt 1: In der Gemeinderatssitzung vom 23.März 2021 bestand Konsens hinsichtlich der Bedeutung des kulturellen historischen Erbes unserer Stadt. Hierzu gehört auch der Pflasterbelag in unserer Altstadt. Beim Ausbau des Pflasters ist eine hohe Sorgfalt notwendig, um möglichst viel davon für den Wiedereinbau zu erhalten. Hinsichtlich der Pflasterbeläge konnte ein Kompromiss gefunden werden. Dabei hat das Wimpfener Pflaster eine hohe Bedeutung. Neben dem Schwerpunkt, das Pflaster im Bereich des Löwenbrunnens und der Hauptstraße bis zum Schwibbogentor einzubauen, regen wir an, auch die Rinnen durchgängig mit dem Wimpfener Pflaster auszubilden. Damit würde ein Band mit historischem Wimpfener Pflaster durch die gesamte Altstadt gehen und das historische Erbe vergegenwärtigen.
Zu Punkt 2: Mit realitätsgetreuen Darstellungen der Bepflasterung in allen 3 Bauabschnitten kann eine hohe Nachvollziehbarkeit und Transparenz hergestellt werden. Dies erhöht die Akzeptanz der Maßnahmen!
Vier Wochen später wurde der Antrag noch entsprechend ergänzt, um sicherzustellen, dass wirklich alles unternommen wird, um das historische Pflaster weitestgehend wiederzuverwenden. 
Um aber sicherzustellen, dass auch wirklich Experten mit dem Abtragen und Wiedereinsetzen des historischen Pflasters beauftragt werden, wurde der Antrag noch einmal ergänzt:
Sehr geehrter Herr Brechter,
in Ergänzung zum Antrag vom 12.04.21 bittet die SPD-Gemeinderatsfraktion darum, Folgendes mit aufzunehmen:
1. Mit dem Ausbau des alten Pflasters wird eine Spezialfirma beauftragt, die Erfahrungen mit altem Großpflaster hat, um dadurch den Verlust an alten Pflastersteinen unter die angegebenen 20 bis dreißig Prozent zu senken.
2. Zugleich wird diese Firma (bzw. eine andere geeignete Firma) mit dem sachgerechten Wiedereinbau des Pflasters beauftragt, um eine material- und sachgerechte Verlegung in Sand vorzunehmen.
Begründung:
Mit der Ergänzung soll nochmals hervorgehoben werden, welche Bedeutung der Gemeinderat dem kulturellen historischen Erbe unserer Stadt, zu dem der Pflasterbelag in der Altstadt gehört, beimisst.
Beim Ausbau des Pflasters ist eine hohe Sorgfalt notwendig, um möglichst viel davon für den Wiedereinbau zu erhalten.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass sich nicht nur die SPD-Fraktion im Wimpfener Gemeinderat ihrer historischen Verantwortung bewusst ist, sondern sich die Mehrheit der Räte diesem Antrag anschließt, auch wenn es Geld kostet. Letztendlich geht es darum,  dass ein Konsens zwischen dem Bewahren historischer Werte und moderner Stadtentwicklung gefunden wird. Auch wenn das teurer als geplant wird.

Thomas Pfundtner

 

 

 

 

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