Der monatelange Druck zeigt Wirkung. Die Landesregierung hat sich dazu durchgerungen gemeinsam mit den Sportverbänden den längst überfälligen Solidarpakt Sport II zu verabschieden. Die Sportverbände hatten zu Recht darauf hingewiesen, dass die einst von Ministerpräsident Oettinger festgeschriebene mehrjährige Sportförderung nicht mehr auskömmlich war. Sowohl die Inflationsrate als auch neu hinzugekommene bzw. unterfinanzierte Sportaufgaben berechtigten zu einer Korrektur nach oben.
Allerdings erfolgte diese Korrektur nicht in der von der SPD geforderten Höhe. Bereits im August 2009 hatte die SPD-Landtagsfraktion gemeinsam mit den Sportverbänden die CDU aufgefordert, die Mittel von 64,9 Mio. Euro um 7,8 Mio. Euro pro Jahr zu erhöhen. Dazu Reinhold Gall, Landtagsabgeordneter im Wahlkreis Neckarsulm: „Mit den von uns geforderten Mitteln hätten wir den Sport für die nächsten fünf Jahre auf eine solide finanzielle Grundlage gestellt. Die jetzige Erhöhung von ca. 3,3 Mio. Euro im Jahr ist Inflationsbereinigt nicht viel mehr als ein Nasenwasser.“
Zudem bleibe das Unbehagen, dass das Land mit dem ehrenamtlichen Sport weiterhin Defizite in seiner Bildungsförderung kaschieren wolle, so Reinhold Gall weiter. Aus Gesprächen mit Vereinsvorständen in seinem Wahlkreis wisse er, dass sich viele Vereine gegen eine geringe Aufwandsentschädigung und damit quasi ehrenamtlich bei der schulischen Ganztagsbetreuung einbrächten, berichtet Reinhold Gall. Dies sei im gewissen Rahmen zwar eine gute Sache, müsse allerdings finanziell berücksichtig werden. Reinhold Gall:: „Daher hätte der Solidarpakt II nicht nur mit dem Inflationsausgleich, sondern darüber hinaus mit zusätzlichen Mitteln für die in jüngster Zeit neu hinzugekommenen Leistungen der Vereine aufgestockt werden müssen.“