Bad Wimpfen. Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung am 25. Juni stand die Erhöhung der Kitagebühren auf der Tagesordnung. Obwohl die SPD in Baden-Württemberg sich in den letzten Jahren für eine Abschaffung der Kitagebühren stark gemacht hat, dafür sogar ein Volksbegehren erreichen wollte, stimmten die sozialdemokratischen SPD-Gemeinderäte Cornelia Bär-Stoll, Julia Laras und Bernd Wetzka der Drucksache I A Nr.84 neu vom 22.06.2020 / Aktenzeichen 207.630;022.320;460.151 zähneknirschend zu.
Den Grund erläutert die Fraktionsvorsitzende Cornelia-Bär Stoll: "Bereits vor Jahren – zu einer Zeit als über kostenfreie Kitaplätze in der Gesellschaft noch nicht diskutiert wurde, hat die SPD-Fraktion zugestimmt, dass die Gebühren moderat alle fünf Jahre erhöht werden. Mit einer Kostensteigerung um gut 15 Prozent liegen wir dabei glücklicherweise noch deutlich unter dem Landesdurchschnitt."
Und Gemeinderätin Julia Laras ergänzt: "Wir sind uns darüber bewusst, dass gerade in Coronazeiten die Erhöhung für viele Familien eine große Belastung ist. Dennoch bitten wir um Verständnis dafür, dass auch die Gemeinde versuchen muss, kostendeckend zu arbeiten. Die Pandemie hat bisher ein derart großes Loch in den Haushalt von Bad Wimpfen gerissen, dass leider jeder in den einen oder anderen sauren Apfel beißen muss."
Für Cornelia Bär-Stoll steht deshalb auch fest: "Ob die SPD-Fraktion beim nächsten Mal allerdings einer weiteren Gebührenerhöhung für Kitas zustimmt, wage ich zu bezweifeln. Für die SPD gehört kostenfreie Bildung und Ausbildung für jeden zu einem Stützpfeiler einer sozialen Gesellschaft. Dazu zählen selbstverständlich auch kostenfreie Kitaplätze."
Bernd Wetzka, Vorsitzender der SPD Bad Wimpfen und Mitglied im Gemeinderat weiß aus eigener Erfahrung als Gymnasiallehrer, dass Bildung bereits im Kindergarten beginnt: "Gerade in den frühen Jahren werden die Grundsteine für eine gute Bildung und erfolgreiches Lernen in Schule, Universität oder einem Betrieb gelegt. Deshalb wird sich auch unsere Fraktion künftig für kostenfreie Kitas einsetzen. Das spielerische Vermitteln von wichtigen Grundlagen für den späteren Ausbildungsweg darf keinesfalls unterschätzt, sondern muss gefördert werden. Kostenfreie Kitaplätze leisten dazu mittelfristig einen großen Beitrag."
Hier ist nun der Landtag gefordert, denn es wird höchste Zeit, dass der Weg für kostenfreie Kitas auf den Weg gebracht wird!
Für alle interessierten Leserinnen und Leser finden Sie hier noch einmal das PDF "Ein starkes Ziel mit starken Partnern – Unser Bündnis: Gemeinsam für gebührenfrei Kitas in Baden-Württemberg". Thomas Pfundtner